MattPost_Sep-2020

FOCUS

Vesna Manojlovska im Therapieraum

Behandlungsraum in der Praxis

« Es ist ein ideales Quartier. Alles, was man braucht ist in der Nähe. Und für viele meiner Patienten ist es wichtig, dass es rollstuhlgän- gig ist. Ich wollte dieses Lokal unbedingt», sagt Vesna Manojlovska, die schon seit 18 Jahren im Neuhushof 2 in ihrer Praxis Vital Physiotherapie alle Physiothe- rapiearten und manuelle Lymphdrainagen anbietet. Sie hat seinerzeit denn auch regelrecht gekämpft, dass sie die Lokalitäten vom Vormieter, einem Architekturbüro, übernehmen konnte. Und sie ist bis heute mehr als zufrieden mit ihrem Mietverhältnis. Die letzten Wochen waren aber bedingt durch Corona für die Physiotherapeutin schwer. Gerade in ihrem Beruf, in dem sich Patient und Therapeu- tin zwangsläufig nahe kommen müssen und eine Distanz kaum eingehalten werden kann, waren die Folgen der Pandemie gravierend. «Gesetzlich hät- ten wir eigentlich offen halten dürfen, aber schon nach der Fasnacht ging es mit den Absagen los», erzählt Vesna. Noch vor dem Lockdown kamen nur noch halb so viele Kunden. «Nach dem offiziellen Lockdown waren wir innert drei Tagen bei Null. Oft wurden die Termine nicht mal mehr abgesagt.» Vom 23. März bis am 27. April schloss sie die Vital Physiotherapie ganz. «Es war schlimm, die Praxis auf Null herunterfahren zu müssen. Von den Risi- kogruppen kommen viele bis heute nicht», erzählt Vesna Manojlovska. Sorgen macht ihr auch, dass es viele Fälle gibt, bei denen Behandlungsunterbüche

gar nicht förderlich sind für die Gesundheit der Pa- tienten.

Zum Zeitpunkt dieses Gesprächs Mitte Juli war die Praxis erst wieder zu 50 Prozent ausgelastet. Kos- tendeckend sei das nicht, die Fixkosten seien höher als die Einnahmen. Auf das Gesuch beim Kanton für

«Nach dem offiziellen Lockdown waren wir innert 3 Tagen bei null.»

eine Entschädigung für Selbstständige habe sie eine abschlägige Antwort erhalten mit der Begründung, sie hätte ja offen halten können. «Das ist sehr hart, wenn die Leute wegen Corona trotzdem nicht kom- men.» Immerhin kam ihr die BG Matt mit der Miete entgegen für die Zeit, als sie geschlossen hatte. Mittlerweile macht sie wieder alle Behandlungen, natürlich mit Maske. «Corona hat aber alles verän- dert. Früher sagte ich, wie die Behandlung abläuft. Heute frage ich die Kunden, wie es ablaufen soll bezüglich Distanz oder Masken.» Sie hoffe, dass sich ab Oktober die Situation wieder normalisiere. Das hänge aber sehr davon ab, ob es eine zweite Welle gebe, wie die saisonale Grippe im November verlaufe und was der Winter bringe.

Vesna Manojlovska

Geboren: 1972

Wohnort: Rothenburg

Zivilstand: verheiratet, 2 Söhne

Beruf: Dipl. Physiotherapeutin

Hobbies: Familie, Kochen, Laufen

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