Mattpost 3 | 07/2008

FOKUS

in jedemHaus geachtet. Der Aus- länderanteil entspricht mit rund 28 Prozent knapp dem städ- tischen Durchschnitt. Am Anfang des Konzepts stand die Idee, eine demographisch durchmischte Siedlung mit einer Hausgemeinschaft fürMenschen in der Nach-Familienphase zu planen. Eines der Gebäudewurde unter demNamen «Hausgemein- schaft 55+» speziell auf die Be- dürfnisse älterer Menschen aus- gerichtet, die sich zeitweise gerne zurückziehen und doch gerneGe- meinschaft suchen. 34 zweiein- halb- und dreieinhalb-Zimmer- Wohnungen sind über einen gemeinsamen Zugang und die Lobby mit Sitzecke erschlossen. Im Erdgeschoss läuft ein Arka- dengang über die gesamte Ge- bäudelänge und führt etwa zu den Gemeinschaftsräumen mit Küche, Pflege- und Wellnessbe- reich, Bibliothek mit Internet- Ecke, Gästezimmer. Das Projekt wird von der Age-Stiftung unter- stützt. Von diesem Angebot können die Bewohnerinnen und Bewohner freien Gebrauch machen. Alle Räume sind rollstuhlgängig. Um Begegnungen verschiedener Ge- nerationen zu fördern, ist die «Hausgemeinschaft 55+» an einem der belebten Siedlungs- plätzen vorgesehen. Niedrige Kosten Mit 3000 Franken pro Quadrat- meter Nutzfläche gehört die Sied- lungzudengünstigenNeubauten. Hierfür haben sich die Archi- tekten für kompaktes Volumen ohne Vor- und Rücksprünge ent- schieden, was sich nicht nur auf die Gestalt und auf die Energiebi- lanz günstig auswirkt, sondern vor allem auch auf die Erstel- lungskosten. Die Reduktion auf

Ruggächern, Zürich (ABZ)

ein einziges Fensterformat und dieWiederholung immer gleicher Elemente hat zu grossen Stück- zahlen und damit zu einer erheb- lichen Kostensenkung geführt. DieNettomietzinse liegen nun für eine 4½-Zimmer-Wohnung bei 1586 bis 1852 Franken (plus rund 160 Franken Nebenkosten), und das bei Minergiestandard und ge- pflegtem Innenausbau. Eine durchgehende Wiesen- und Rasenfläche verbindet die Aus- senräume. Darin eingelegt sind neun Heckengärten, in denen verschiedeneThemen die Gestal- tung bestimmen. So gibt es etwa einen Duftgarten, ein Labyrinth, einen Lese- und einen Ruhegar- ten. Diese Themengärten sind nicht einzelnen Häusern zuge- ordnet, sondern stehen – durch Wege verbunden – allen Bewoh- nern der Siedlung zur Verfügung. Zwischen die Baukörper grup- piert wurden Baumgruppen. Die unterschiedlichen Baumarten sollen zur Individualisierung der Hofzonen führen. An einem Ort blühen im Frühling dann die Kir-

schen, an einem anderen färben sich imHerbst die Katsurabäume leuchtend gelb. Zwei eher städ-

In Ruggächern wohnen Familien, Hochschuldozenten und Handwerker zusammen

tische Plätze bilden Begegnungs- orte in der Siedlung.

278 Wohnungen, 19 Separatzim- mer, 28 Ateliers, 24 Bastelräume, 22Lagerräume,2Gemeinschafts- räume, 1 Kinderkrippe, 210 Park- plätze in Tiefgarage.

Mietzinsbeispiele: 3½-Zimmer-Wohnung: 1 159 bis 1 643 CHF (+ ca. 140 CHF NK) 4½-Zimmer-Wohnung: 1 586 bis 1 852 CHF (+ ca. 160 CHF NK)

Baukosten: 93 Mio. CHF total

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