Mattpost 22 | Nov 2021

FOCUS

tätig. Mit dem Wechsel zur BG Matt wurde meine Lebensqualität massiv besser, auch wenn ich damals finanziell Abstriche machen musste», erzählt Peter Joller. Es habe da ein ganz anderer Umgang mit den Menschen geherrscht. «Es galt der Grundsatz, ein Mieter hat drei Rechte: Wohnen, Zinsen, Künden.» Der Wechsel habe sich für ihn bewährt, «hier denken wir sozialer, kennen alle Mieter und bauen persönliche Beziehungen auf». Eine Genossenschaft ticke einfach anders, sei grosszügiger. Gerne erinnert sich Peter Joller auch an seinen ersten Auftritt bei der BG Matt, als er sich beim damaligen Präsidenten Hans Roth bewarb. Da sei Angelo Walker in der Geschäftsstelle gewesen. Die beiden kannten sich von früher, gingen sie doch in Reussbühl ins glei- che Schulhaus. «Lueg do, de Joller», habe Angi ge- sagt und gefragt, ob er eine Wohnung suche. Nein, er wolle hier arbeiten. Grosses Gelächter bei den beiden, und staunen des damaligen Präsidenten Hans Roth. So kam es, dass schliesslich die beiden Reussbühler die Littauer Baugenossenschaft prägten. 1996 begann Peter Joller als Leiter der Geschäfts­ stelle an der Luzernerstrasse 146, nach der Umstruk- turierung wurde er Leiter Immobilien Bewirtschaf- tung und Verwalter des Anteilscheinkapitals.

«Ich möchte schon noch ein kleines Teilpensum be- halten, die Überbauung an der Bernstrasse bis zur Erstvermietung 2023 begleiten, das wäre ein schöner Abschluss. Und mit meinem Teilpensum gewinnen wir noch etwas Zeit für den Wissenstransfer». Die Nachfolgeregelung ist bereits aufgegleist. Markus Helfenstein wird die BG Matt weiterhin leiten und wird dabei unterstützt von Cécile Schmidli und Sandro Leu welche die Verantwortungsbereiche von Peter Joller übernehmen. Peter Joller ist sich sicher: Es braucht auch künftig Wohnbaugenossenschaften. Es werde aber immer schwieriger, weil es immer mehr Auflagen gebe. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt sei nicht immer einfach. «Aber die Ämter machen halt ihren Job und haben Vorgaben, die sie einhalten müssen. Dank dem Zusammenschluss der Genossenschaften zum G-Net und dem gemeinsamen Auftritt ist da aber eine An- näherung zur Stadtverwaltung spürbar.»

Die Genossenschaft tickt anders

Die Zeit sei schnell vergangen. Das sei ja auch kein Wunder, wenn man eine spannende Tätigkeit ausüben könne, die man liebe. «Ich war vorher in einer pri- vaten, nicht gemeinnützigen Immobilienverwaltung

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