Mattpost 22 | Nov 2021

INTERNA

auch aus eigenem Antrieb jeweils die Senkung des Referenzzinssatzes an. Laut Gesetz wäre das keine Pflicht, sondern jeder Einzelne müsste dafür selbst einen Antrag stellen. Viele Mieter wussten diese Geste zu schätzen, und haben sich bei uns bedankt. Sie haben nun einen tiefen Einblick in die finan- ziellen Belange der BG Matt. Wie ist denn der Umgang mit den Finanzen? Die BG Matt ist grosszügig, aber nicht verschwende- risch. Sie ist kulant und übernimmt auch mal einen Schaden, der eigentlich zu Lasten der Mieterschaft gehen würde. Es werden qualitativ gute Materialien für Sanierungen und Bauten verwendet, was viel- leicht mal etwas teurer ist, aber dafür eine längere Lebensdauer bedeutet. Die BG Matt verwaltet eben ihre eigenen Liegenschaften und will den Wert er- halten. Die Häuser sind deshalb gepflegt, gut unter- halten – ich war sehr positiv überrascht.

bei meinen Eltern im Büro. Sie führten die Bahnhof- gastronomie (bis 2014) und die Schiffrestauration. Weil wir verpflichtet waren, den Saisonniers Wohn- gelegenheiten zu besorgen, hatten wir auch Häuser, die ich verwaltete. Das waren bis zu 40 Wohnungen oder Studios. Zurzeit verwalte ich auch immer noch einige Wohnungen im Haus in Luzern, wo ich lebe. Nach der Geschäftsaufgabe meiner Eltern erledig- te ich fünf Jahre lang die Administration in einem Metallbaubetrieb, unter anderem war ich dort für Buchhaltung und Löhne zuständig. Und schliesslich war ich noch einige Monate bei einer professionellen Immobilienverwaltung tätig, diese Stelle erhielt ich bei einem Videogespräch, während ich in Neusee- land war. Ich war in meinem Leben eigentlich nie richtig gereist und als ich 50 war, setzte ich mir das Ziel, einmal um die Welt zu reisen. Und das tat ich dann während 4½ Monaten: Kuba, Südamerika, Hawaii, Neusee- land, Kambodscha. Zuerst reiste ich nach Kuba, wo ich dann aber grad mal in ein Loch fiel, weil ich nicht Spanisch konnte. Ich hatte mir gedacht, mit Franzö- sisch, Italienisch und Englisch geht das schon. Aber ich lernte nette Leute kennen, die mir halfen, meine Reise auf Kuba zu organisieren und es ging sprachlich dann immer besser. Ich habe viele tolle Erlebnisse gehabt und viele schöne Begegnungen. So wie man in den Wald ruft, so tönt es zurück, das habe ich oft erlebt und diese Erkenntnis nützt mir auch heute bei der Arbeit immer wieder. Jedenfalls habe ich mich damals von Neuseeland aus für eine Stelle bewor- ben und es hat geklappt. Ich war dann allerdings mit diesem Job nicht so glücklich. Hier gefällt mir der genossenschaftliche Gedanke, das soziale Element, der Umgang mit der Mieterschaft. So wie ich mich jetzt fühle, bleibe ich bis zur Pensionierung (lacht). Was ist Ihnen in den ersten Monaten aufgefallen, das speziell für die Arbeit bei einer Baugenos- senschaft ist? Der persönliche Umgang mit der Mieterschaft ist besonders ausgeprägt. Dies äussert sich in ver- meintlich kleinen Dingen wie persönlichen Karten oder Geschenken, welche Jubilare erhalten. Das ist nicht selbstverständlich, und zeigt das gemeinnützige Denken der Genossenschaft. So passt die BG Matt Das klingt aber interessant, erzählen Sie!

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